Mitten in die ausklingende Corona-Krise, direkt nach einer richtungsweisenden Bundestagswahl, die den Klimaschutz vorne auf die Agenda befördert, fällt der Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Energiepreise spielten verrückt, die Marktwerte Solar stiegen bis auf knapp 40 ct/kWh. Als Anlagebetreiber konnten manche davon profitieren.
Der Run auf die Photovoltaik begann, als auch die Versorger an der Preisschraube drehen mussten. Grundversorgertarife bis zu 1 Euro/kWh wurden aufgerufen und machten deutlich, dass nur die Eigenversorgung echte Kostenkontrolle mit sich bringt. Ab Mitte 2022 wurde gebaut, was das Zeug hielt, koste es was es wolle. Leider galt das nur für Anlagen auf Einfamilienhäusern. Größere PV-Dachanlagen waren bei neuen EEG leider „übersehen“ worden, d.h. die Vergütung war nicht kostendeckend und sie wurden deshalb kaum noch gebaut.
Im Herbst 2022 dann der große Wurf: Das Jahressteuergesetz stellte PV-Anlagen von Einkommen- und Umsatzsteuer frei – noch mehr Druck auf die Einfamilienhaus-Pipeline. Errichter nahmen dies zu Anlass, sich einen kräftigen Schluck aus der Magen-Pulle zu gönnen, Kunden nahmen fast jedes Angebot an. Preise von bis zu 40.000 Euro für eine 10-kWp-Anlage waren keine Seltenheit (zum Vergleich: eine solche Anlage würde bei einem Bürgersonnenkraftwerk zwischen 9.000 und 14.000 € kosten.)
Ab Ende 2023 ging es dann in die andere Richtung. Die inzwischen noch einfacher zu installierenden Balkonsolaranlagen und die sehr hohen Finanzierungskosten zusammen mit den Preisen der verwöhnten Installationsbetriebe sorgten für einen Einbruch der Nachfrage nach kleinen Photovoltaikanlagen.
International in der Energiekrise aufgebaute Überkapazitäten ließen die Preise für Komponenten purzeln. Bis heute sind die Modulpreise auf einem historischen Tiefstand, eine Erholung ist nicht in Sicht. Was die Hersteller an den Rand des Ruins treibt, lässt die Herzen von Investierenden höher schlagen.
Auch die Kreditzinsen sind wieder auf dem Rückmarsch. Zusammen mit den neuen Vergütungssätzen sind plötzlich wieder große Aufdachanlagen auf kommunalen und Unternehmensdächern gefragt. Noch ist die Zeit gut, für Menschen, die antizyklisch vorgehen. Vergleichsweise günstige Errichtungskosten treffen auf gute Stromvermarktungsoptionen. Auch die Situation bei den Netzanschlüssen entspannt sich allmählich.
Die beste Zeit also, über ein Investment in eine Photovoltaikanlage nachzudenken. Denn auch, wenn es momentan sehr gut aussieht: Es kann sich schnell wieder ändern. Schon denkt eine der Regierungsparteien laut darüber nach, die Photovoltaikförderung (für Neuanlagen) zu beenden.
Hier haben wir die aktuellen Projekte für Sie aufgelistet. Wer noch in diesem Jahr investieren möchte, sollte bald tätig werden, denn 2025 beginnt schon in vier Monaten!