Das Internet und das Klima

Milliarden Suchanfragen täglich, Videos, E-Mails, Spiele, ... das Internet ist eine digitale Heimat geworden. Kaum jemand denkt dabei ans Klima, aber mit jedem Klick wird CO2 freigesetzt.

Fliegen und Autofahren sind schädlich fürs Klima, das ist allen klar. Aber auch die Nutzung des Internets ist klimaschädlich, ob googeln, Online-Shopping, Facebook, YouTube oder was auch immer.

3,8 Millionen Suchanfragen werden weltweit pro Minute allein bei Google gestellt. Jede Suche verbraucht dabei laut Google 0,2 Gramm CO2. Das bedeutet, dass allein diese Suchmaschine pro Minute 760 Kilogramm CO2 produziert.

Die Ursache für den hohen CO2-Ausstoß sind die Rechenzentren. Waren vor fünf Jahren noch die privaten Geräte mit Abstand die größten Stromverbraucher, so geht die Entwicklung hin zu Rechenzentren, denn Cloud-Dienste liegen im Trend.

Videos benötigen besonders viel Speicherkapazität. Ein zehnstündiges HD-Video benötigt so viel Speicherplatz, wie alle englischen Wikipedia-Artikel. Und Rechenzentren brauchen nicht nur Strom für den Internet-Betrieb. Die zahlreichen Server produzieren auch viel Wärme. Deshalb müssen sie gekühlt werden. Das verbraucht zusätzlich Strom.

„Mehr als 40 internationale Rechenzentrumsbetreiber sind mittlerweile in Frankfurt am Main angesiedelt. Sie machen zusammen inzwischen ein Fünftel des gesamten Strombedarfs der Stadt aus. Im Jahr 2017 haben die Rechenzentren 1.037 Gigawattstunden Strom verbraucht. Das heißt, sie verbrauchen mehr Strom als alle Haushalte in Frankfurt zusammen“, heißt es in der CO2-Bilanz der Stadt Frankfurt vom November 2019.

Mittlerweile haben zahlreiche IT-Unternehmen verkündet, ihren Strom auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen. Und auch sonst gibt es Ideen, wie sich Rechenzentren klimaneutraler gestalten lassen. So wird die Abwärme von Datenzentren in Stockholm genutzt, um die Stadt zu heizen. In Paris werden Schwimmbäder durch die Abwärme von Rechenzentren geheizt.

Doch den Bemühungen um eine klimaneutrale Stromversorgung steht ein wachsender Energiebedarf gegenüber. In Zukunft wird es noch mehr Rechenzentren geben, denn das Datenaufkommen wird steigen. So erwarten Experten, dass sich der Stromverbrauch durch WLAN, Festnetz und Mobilfunk bis 2030 von 722 Terawattstunden (TWh) auf 3.725 TWh pro Jahr verfünffachen wird.