Alle Jahre wieder: Weltklimakonferenz

Überschattet von mehreren Krisen unter anderem bei Energie und Ernährung ist die Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten eröffnet worden.

Die diesjährige Konferenz sei Teil einer 30 Jahre langen Reise seit Unterzeichnung der Klimarahmenkonvention 1992, sagte der Präsident der COP27, Ägyptens Außenminister Samih Schukri, beim Auftakt im Badeort Scharm el Scheich. Aus den zerstörerischen Klimaereignissen in Pakistan, Afrika, Teilen Europas und Amerika müssten Lehren gezogen werden.

Ganze Regionen der Welt seien inzwischen unbewohnbar geworden und der Druck auf viele Menschen, die umsiedeln müssten, sei fast unvorstellbar, so der Präsident der Vorjahreskonferenz COP26 in Glasgow, Alok Sharma. „Diese Konferenz muss sich um konkretes Handeln drehen“, fordert er.

In Scharm el Scheich am Roten Meer beraten Vertreter aus knapp 200 Staaten zwei Wochen lang wieder darüber, wie der Kampf gegen die Erderhitzung verstärkt werden kann. Die Zeit drängt, denn die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wichtiges Thema sind außerdem Finanzhilfen für ärmere Staaten, auch deshalb, weil die UN-Konferenz erstmals seit 2016 wieder in Afrika stattfindet. Erwartet werden rund 40.000 Teilnehmer.

Unter den rund 100 anreisenden Staats- und Regierungschefs ist neben Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden auch der neue britische Premierminister Rishi Sunak. Dieser hatte sich erst kurzfristig zur Teilnahme entschlossen. Er will davor warnen, hinter die Zusagen der letztjährigen Konferenz in Glasgow zurückzufallen.

UN-Klimachef Simon Stiell: „Niemand kann auf dieser Reise nur Passagier sein. Dies ist ein Signal, dass sich die Zeiten geändert haben. […] Das Herz der Umsetzung ist, dass jeder, überall auf der Welt, jeden Tag alles in seiner Macht Stehende tut, um die Klimakrise zu bewältigen.“ Die Stimmen der Wissenschaft zum Klimawandel und seinen Folgen könnten kaum „schärfer, stärker und ernüchternder sein“, sagte der Vorsitzende des Weltklimarats (IPCC), Hoesung Lee.

Bei der Veranstaltung in Ägypten gilt eine stark beschnittene Rede- und Versammlungsfreiheit. Proteste sind nur zu bestimmten Zeiten und in einer speziell eingerichteten Zone erlaubt.