Agro-PV in Mittelhessen? Verein kooperiert mit der Uni Gießen

Ackerflächen mit Photovoltaik zu bebauen ist zurzeit in Deutschland so gut wie tabu. Eine neue Idee könnte dies jetzt ändern.

Was wäre wenn wir auf einer Fläche gleich doppelt ernten könnten? Unter dem Fachbegriff „Agro-PV“ verbirgt sich eine einfache wie geniale Idee. Photovoltaikanlagen werden dabei so aufgebaut, dass die Fläche weiterhin für den Ackerbau genutzt werden kann. Statt um Flächen zu konkurrieren, könnten zukünftig Strom und die jeweiligen Feldfrüchte nebeneinander geerntet werden.

Wie umweltverträglich diese Art der Stromgewinnung ist und welche Auswirkungen diese auf die Erträge des Ackerbaus haben könnte, soll nun wissenschaftlich untersucht werden.
Dazu kooperiert der Verein seit diesem Jahr mit dem Professor für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung Dr. Rainer Waldhardt von der Universität Gießen, der diese Fragen im Rahmen eines Seminars gemeinsam mit Studierenden bearbeiten wird.
Zurzeit werden die Flächen in der Nähe von Marburg von den angehenden Wissenschaftler*innen genau untersucht und basierend auf diesen Ergebnissen theoretische Schlüsse gezogen.

Ziel des Vereins ist es, in naher Zukunft gemeinsam mit der Universität Gießen und dem Land Hessen eine echte Agro-PV-Anlage als Musterprojekt zu errichten und diese wissenschaftlich begleitet zu betreiben.
Sollten die Ertragszahlen stimmen, könnten vielleicht schon bald viele dieser Anlagen entstehen.
 

Der senkrechte Aufbau der Module wäre eine von verschiedenen Möglichkeiten Landwirtschaft und Sonnenernte zu verbinden.

Die Studierenden der Universität Gießen gemeinsam mit Prof. Dr. Reiner Waldhardt (10.v.l.).