Ja, Speicher können sich selbst entzünden. Ja, auch PV-Anlagen oder E-Fahrzeuge stellen eine potentielle Brandursache dar. Der Verein war selbst schon betroffen.
Doch das ist in unserer elektrifizierten Welt nichts Neues. Auch andere elektrische Geräte können brennen. Und, wer hat nicht schon einen brennenden Verbrenner auf dem Standstreifen gesehen? Wir haben uns einfach daran gewöhnt, jeden Tag hochentzündliche Flüssigkeiten in unser Fahrzeug zu füllen und machen uns keine Gedanken den Kühlschrank sicherheitshalber abzuschalten, wenn wir nicht zuhause sind. Aber das Neue, wird überkritisch beäugt.
Die RWTH hat nun eine Studie* veröffentlicht, die das Risiko von Bränden verschiedener „neuartiger“ Technologien untersucht. Ergebnis: Ja, es gibt ein Risiko. Aber die Risiken, mit denen wir – ignoranterweise – seit Jahrzehnten leben, sind viel höher.
Hier die wissenschaftlichen Fakten:
Die Wahrscheinlichkeit, eines Brandes, der durch einen Batteriespeicher ausgelöst wird, liegt bei 0,0049 % pro Jahr. Er brennt also durchschnittlich alle 20.400 Jahre einmal. Das ist nicht viel häufiger als ein Wäschetrockner, der durchschnittlich alle 27.000 Jahre einmal brennt.
Besonders erstaunlich: Die Gefahr eines Fahrzeugbrandes ist bei einem Verbrenner rund viermal höher als bei einem Elektrofahrzeug. Während das E-Fahrzeug im Durchschnitt nach 4.200 Jahren einmal brennt, brennt ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor „schon“ nach 1.200 Jahren.
*) Hölting, Florian; Kapse, Aniket; Breer, Fabian; Figgener, Jan; Junker, Mark; Sauer, Dirk Uwe: Quantitative Fire Risk Assessment of Battery Home Storage Systems in Comparison to General House Fires in Germany and other Battery Related Fires; Aachen 2024