2020: Sonne satt

Die Sonne hatte 2020 in Deutschland einiges zu bieten – vierter Platz der sonnigsten Jahre.

Über 1.900 Sonnenstunden, das ist gut ein Fünftel mehr als das langjährige Soll von 1.544 Stunden. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.

Er teilte auch mit, dass es zu warm war. Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,4 Grad landet 2020 auf Platz zwei der wärmsten Jahre seit Beginn der Statistik im Jahr 1881 (nur 2018 war wärmer: 10,5 Grad).

Zum zehnten Mal in Folge wurde das vieljährige Temperaturmittel übertroffen. Der Schnitt lag 2020 um 2,2 Grad über der Referenzperiode von 1961 bis 1990.

Und es war zu trocken: nur rund 710 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, das Soll sind 789 Liter. Damit waren von den letzten zehn Jahren neun zu trocken. Waldbrände, Dürre und Überflutungen wegen ausgetrocknetem Boden, der das Wasser nicht aufnehmen kann, lagen häufig nah beieinander.

Der Klimawandel nimmt Fahrt auf. „Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Wir müssen jetzt handeln“, sagt DWD-Klima-Vorstand Tobias Fuchs. Er sprach von alarmierenden Fakten, der Umstieg auf eine emissionsfreie Gesellschaft müsse gelingen, dazu müssten in den kommenden Jahren Schritte unternommen werden.

Auch international zeigt sich der Trend. 2020 könnte das wärmste je gemessene Jahr gewesen sein.
Europa ist heißer als je zuvor: Die Weltwetterorganisation (WMO) spricht von der höchsten Durchschnittstemperatur in den ersten zehn Monaten 2020. Die WMO mahnt, dass die Corona-Pandemie keine Ausrede sein dürfe, um bei den Klima-Anstrengungen nachzulassen.

Laura Weis vom Klimaschutz-Netzwerk 350.org sagt, dass bis spätestens 2025 der Kohleausstieg in Deutschland abgeschlossen sein müsse. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE): „Jetzt ist politischer Handlungswille gefordert, um den Ausbau der erneuerbaren Energien für eine saubere Strom- und Wärmeversorgung voranzubringen“.