Verein trainiert „Nachhaltigkeitstrainees“

Seit Anfang des Jahres beteiligt sich der Verein an einem Projekt von UnternehmensGrün e.V.. Schülern des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums in Gießen zeigt der Verein, wie man Dächer auf Eignung für Photovoltaikanlagen prüft und konkret Bürgersonnenkraftwerke initiiert. Ziel ist es, auf dem Gymnasium oder einer anderen Schule in Gießen ein Bürgersonnenkraftwerk zu errichten.

Arthur Calisir, Marco Marcello Preiss, Ferhat Cicek und Pavel Tarus sind die Schüler, die sich an dem freiwilligen Projekt beteiligen, das vom Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds gefördert wird.

Die Sonneninitiative bildet die Schüler zur „Solarscouts“ und „Solarbotschaftern“ aus. Ein Solarscout soll in der Lage sein, eine erste Beurteilung der technischen und wirtschaftlichen Eignung von Gebäuden für PV-Anlagen abzugeben. Der Solarbotschafter kann die gute Botschaft dann durch Veranstaltungen oder durch direkte Ansprache von Entscheidern überbringen. So möchte der Verein zusammen mit den Schülern weitere Bürgersonnenkraftwerke auf Schulen auf den Weg bringen.

Bei den ersten Treffen hatten Christian Quast und Jan Simon vom Verein die Schüler in das Thema eingeführt: Warum brauchen wir die Energiewende überhaupt? Wieviel Energie verbraucht ein Land wie Deutschland, eine Familie oder das Landraf-Ludwigs-Gymnasium? Wie funktioniert Photovoltaik? Wie viel Kohlendioxid erspart ein Bürgersonnenkraftwerk dem Klima?

Weiter ging es mit der technischen Beurteilung von Dächern mit Hilfe des Hessischen Solarkatasters und Luftaufnahmen weiterer gängiger Internetquellen, wie z.B. GoogleEarthTM oder Bing MapsTM. Schnell lernten die Schüler, wie viel Photovoltaik auf ein Dach passt, ob das Dach geeignet ist oder wie die Ausrichtung und die Abschattung den Ertrag beeinflussen.

Am Montag, 6. März 2017, dann ein vorläufiger Höhepunkt: Es ging auf eine Exkursion auf das Dach der Friedrich-Ebert-Schule in Frankfurt-Seckbach. Dort konnte das Bürgersonnenkraftwerk mit allen seinen technischen Komponenten kennengelernt werden – von den Modulen über die Wechselrichter bis hin zur Einspeisung, dem Monitoring und dem Einspeisemanagementsystem.

Bei den nächsten Terminen soll dann eine konkrete Planung für ein Bürgersonnenkraftwerk auf der eigenen Schule erarbeitet werden. Später kommt der spannende Teil: Schaffen es die Schüler, die Verantwortlichen bei der Stadt Gießen von einem Bürgersonnenkraftwerk zu überzeugen? Erste Kontaktaufnahmen mit der Stadt zeigen, dass dies wohl eine echte Herausforderung wird. Ihre Lehrerin, Hilde Hammermann, die sie während des Projekts betreut, brauchen sie nicht zu überzeugen. Sie ist bereits Feuer und Flamme für ein solches Projekt.

Egal wie dieser letzte Teil der Aufgabe ausgeht – schließlich liegt es nicht in der Hand der Schüler, ob die Stadt einen Dachmietvertrag mit dem Verein abschließt – am Ende erhalten die total interessierten und engagierten Schüler bei der großen Abschlussveranstaltungen im Sommer eine Urkunde für ihre Nachhaltigkeitsqualifikation. Christian Quast und Jan Simon sind sich jetzt schon sicher: Der eine oder andere der Jungs wird seinen beruflichen Weg in Richtung erneuerbare Energien einschlagen, sie haben sich alle mit dem „Solarvirus“ infiziert.

Der Dank des Vereins gilt, neben den Schülern und ihrer Lehrerin, besonders Victoria Escobar Heredia vom Bundesverband der grünen Wirtschaft, Unternehmensgrün e.V., die mit dieser tollen Idee auf die Sonneninitiative zugekommen ist und das Projekt betreut.

Übrigens: die Jungs arbeiten an einer kleinen Videoproduktion um ihre Erlebnisse und Erkenntnisse mediengerecht zu vermitteln. Wir sind gespannt!

Links zu Nachhaltigkeitstrainees Hessen

Projektseite:

Die Schule:

Über das Projekt Umweltprofis von morgen!

Christian Quast erklärt die Komponenten der Photovoltaikanlage.

Mit Hilfe des Hessischen Solarkatasters rechnen die Schüler aus, wieviel Photovoltaik auf ihre Schule passen würde.