Neue Akku-Technologie könnte Elektromobilität und Heimspeichern zum Durchbruch verhelfen

Natrium statt Lithium, längere Lebensdauer, dreifach höhere Kapazität und schnellere Ladezeiten. Wird der umweltfreundliche Superakku bald den Speichermarkt revolutionieren?

Es klingt fantastisch was der 94-jährige Professor John Goodenough von der Universität Texas in Austin zusammen mit seinem Team über seinen neuen Akku verkündet.

Durch die Weiterentwicklung des heutigen Lithium-Ionenakkus könnten viele der jetzigen Probleme der mobilen Speicher gelöst werden. Die Überhitzung und die damit verbundene Brandgefahr sowie der Kapazitätsverlust bei Kälte würden auf ein Minimum reduziert werden. Die Ladezeit von Elektroautos könnte durch die neue Akku-Technologie mit der gleichzeitigen Verdreifachung der Reichweite auf ein halbe Stunde verkürzt werden. Ein Elektroauto würde also eine Reichweite von über 1000 Kilometern erreichen. Welche Auswirkungen zudem die neue Technologie auf den Elektronikmarkt (Mobilfunkgeräte, Laptops etc.) hätte, kann sich jeder leicht vorstellen.

Auch für Betreiber von Photovoltaikanlagen wäre dieser neu entwickelte Speicher ein Segen. Kostengünstige und platzsparende Heimspeicher könnten den Eigenverbrauch deutlich steigern und Umwelt und Porte­mon­naie entlasten.

Möglich soll dies ein fester Elektrolyt aus Glas und die Nutzung des kostengünstigen und fast unbegrenzt verfügbaren Natriums machen. Mögliche Kriege um Lithiumbestände, wie sie heute um Öl geführt werden, könnten somit ebenso wie die weitere Umweltverschmutzung durch die bisherigen Akkus vermieden werden.

Goodenough, der schon an der Entwicklung des Lithium-Ionen-Akkus entscheidenden Einfluss hatte, kündigte an, so schnell wie möglich mit Batterieherstellern an einer Serienfertigung des neuen Superakkus zu arbeiten.

Hoffen wir, dass der Durchbruch gelingt.

 


 

Quellen:

 

news.utexas.edu/2017/02/28/goodenough-introduces-new-battery-technology

Solche E-LKWs hätten mit den neuen Akkus die dreifache Reichweite.

John Goodenough in seinem Labor in der University of Texas in Austin. ©University of Texas