Bad Vilbel-Dortelweil Halle Krauß
Bad Vilbel. Mit Photovoltaik Stromkosten senken? Dass das funktioniert, behauptet der Verein Sonneninitiative. Zusammen mit den Firmeneigentümern und Rüdiger Wiechers, Stadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung, hat der Verein am Mittwoch, 9. Oktober 2013, ein Firmenkraftwerk eingeweiht.
„Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach erhalten Sie ihren Strom heute schon günstiger, als ihn aus dem Netz zu beziehen“, so Volker Klös vom Verein zu Martin Krauß, der dem Verein das Dach vermietet hat. Krauß freut sich, denn seine Firma, Blancke & Krauß Edelstahltechnik GmbH, profitiert nicht nur von Mieteinnahmen für das Dach, sondern erhält auch noch günstigen Sonnenstrom.
Dieser ist deshalb so preiswert, da die Vergütung für Photovoltaikanlagen in den letzten Monaten so stark abgesenkt wurde, dass sie unter dem liegt, was der mittelständische Metallverarbeiter für seinen Firmenstrom zahlen muss. So kommen die Eigentümer des Sonnenkraftwerks, Bürgerinnen und Bürger aus Bad Vilbel und Umgebung, in den Genuss einer Vergütung oberhalb des Einspeisetarifs für Solarstrom, und Blancke und Krauß spart Stromkosten.
Das funktioniert natürlich nur, wenn Energieerzeugung und -verbrauch zusammen passen. Das ist typischerweise besonders bei Firmen, Verwaltungen oder Schulen der Fall, da dort gearbeitet wird, wenn es hell ist. Zu viel erzeugter Sonnenstrom wird in das Netz der Stadtwerke Bad Vilbel GmbH eingespeist. Sollte einmal nicht genug Sonnenstrom erzeugt werden, bezieht Blancke & Krauß den Strom wie früher aus dem Netz.
Rund 450 Module liefern künftig jedes Jahr über 100.000 Kilowattstunden Strom. Diese Menge würde ausreichen um 34 Haushalte mit Strom zu versorgen. Jedes Jahr kann die Umwelt so um 77 Tonnen Kohlendioxid entlastet werden. Im Laufe ihrer Lebensdauer werden dies bis zu dreitausend Tonnen sein. Stadtrat Rüdiger Wiechers, zuständig für Wirtschaft und Stadtentwicklung, übergab das Bürgersonnenkraftwerk zusammen mit Martin Krauß und den Eigentümern seiner sonnigen Bestimmung.
Acht Bürgerinnen und Bürger hatten mit ihrer Investition das Projekt ermöglicht, das der Verein Sonneninitiative initiiert hatte. Der Verein, mit über 130 Anlagen und zehn Megawatt installierter Leistung größter Photovoltaikanlagenbetreiber in Hessen, wartet die Anlage, versichert sie und rechnet die Vergütung mit OVAG und Blancke & Krauß für die Teilnehmer ab. Die Investoren freuen sich darüber, dass sie mit Hilfe des Vereins Sonnenstrom erzeugen können, auch wenn sie zu Hause nicht über das passende Dach verfügen.
Technische Daten:
- Leistung: 109 kWp
- Fläche: 750 m² netto Modulfläche
- Ausrichtung (Abw. v. Süd): 10°
- Neigung: Aufständerung auf 15°
- Lebensdauer: 30 - 40 Jahre
- Abschattung: keine
- Jahresernte: > 100.000 kWh
(Jahresverbrauch von 34 Haushalten)
Umweltdaten:
- CO2 -Minderung jährlich: ca. 77 t
- CO2 -Minderung gesamt: 2.300 – 3.100 t