Sonnenerträge im Winter

Was bringt ein Bürgersonnenkraftwerk eigentlich im Winter an Leistung? Wir vergleichen eine Anlage an einem Sonnentag im Winter und Sommer.

Die Wenigstens wissen, dass der Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen mit einer kälter werdenden Umgebung steigt. In Zahlen ausgedrückt: Der Ertrag steigt um 4.4 % je 10 Grad Temperaturabnahme. Also 0,4 % pro Grad. Die beste Voraussetzung für eine ergiebige Sonnenernte wäre also viel Sonnenschein mit kühlen Modulen.

Unter realen Bedingungen ist dies natürlich nicht so einfach zu erreichen. Dennoch wirkt sich dieser Effekt auf die Wintersonnenernte positiv aus.

Bei unserem Vergleich des Bürgersonnenkraftwerks auf dem Dach des Marburger Georg-Gaßmann-Stadions (Südausrichtung, 45 Grad) sehen wir, dass die Anlage an einem sonnigen Augusttag 4,84 Kilowatt pro Kilowatt peak leistete. Die selbe Anlage schaffte an einem sonnigen Januartag immerhin 2,84 Kilowatt pro Kilowatt peak.

Betrachten wir uns jetzt eine Anlage mit einer Südausrichtung von 30 Grad, wie das Bürgersonnenkraftwerk in Usingen, erkennen wir, dass wir an einem sonnigen Sommertag eine deutlich höhere Sonnenernte (7,3 Kilowatt pro Kilowatt peak) einfahren können als an einem sonnigen Wintertag (2,7 Kilowatt pro Kilowatt peak).

Welche Ausrichtung und Lage der PV-Anlage aber am sinnvollsten ist, hängt natürlich mit den Strombedarf der Liegenschaft zusammen. Ein Ost-West-Anlage erzeugt über den gesamten Tag gleichmäßig Strom. Nach Süden ausgerichtete Anlagen bringen dagegen ihre maximale Leistung zur Mittagszeit und können auch im Winter ordentliche Erträge liefern.

Fest steht aber, dass die Photovoltaik auch im Winter ihren Teil zur Energieversorgung beitragen kann.

Verlaufskurve der Sonnenerträge an einem Sommer- bzw. Wintertag bei einer Südausrichtung 30°.

Verlaufskurve der Sonnenerträge an einem Sommer- bzw. Wintertag bei einer Südausrichtung 45°.