Bau auf der Kita Zuckerrübe in Sulzbach
Sulzbach. Der Solarbau auf der Kita Zuckerrübe steht kurz vor dem Startschuss.
Bau auf dem Wasserwerk in Sulzbach
Sulzbach. Seit über einer Woche wird bereits auf dem Wasserwerk gebaut.
Bau auf dem ALDI-Markt in Steffenberg-Niedereisenhausen
Die Dacharbeiten sind vollständig abgeschlossen. Sobald alle Elektroarbeiten im Markt abgeschlossen sind, kann das neue Bürgersonnenkraftwerk an das öffentliche Netz angeschlossen werden und viele Jahre lang klimaneutralen Sonnenstrom ernten.
Wo wünschen Sie sich eine E-Tankstelle?
Der Verein setzt sich weiter für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobiltät ein. Um zu wissen wo eine Ladesäule Sinn macht, benötigen wir Ihre Hilfe.
Bau auf der Adolf-Reichwein-Schule Marburg
Endlich wurde seitens der Stadt mit den Dacharbeiten begonnen. Sobald diese abgeschlossen sind, kann der Verein mit dem Aufbau der Sonnenkraftwerke beginnen.
02.11.2017
Weltweiter Solar-Boom, Deutschland im Klimaschutz zurückgefallen
Trotz aller Klimaschutzversprechen der deutschen Regierung sind die CO2-Emissionen in Deutschland im Jahr 2016 wieder gestiegen. Photovoltaik wurde gedeckelt, während in anderen Ländern ein riesiger PV-Boom herrscht.
Die Klimaschutzbemühungen in Deutschland reichen für einen wirksamen Klimaschutz nicht aus. Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen, sollten die Kohlendioxidemissionen spätestens bis zum Jahr 2040 auf nahe Null sinken. Nur durch einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung und einen ambitionierten Einsatz erneuerbarer Energien in allen Sektoren ist das zu erreichen. Stattdessen gibt es Bestrebungen, die Energiewende weiter zu verlangsamen, was weitere negative Folgen auf die Entwicklung der Emissionen haben würde.
Weltweit hält der Höhenflug der Photovoltaik dagegen an. "Das Finanzvolumen ist im Vergleich zum Vorjahr zwar rückläufig, die zugebauten Kapazitäten sind allerdings gestiegen. Und diese sind für den Umbau des Energiesystems die wichtigere Kenngröße", sagt Michael Pahle vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Weltweit wurden 2016 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 75 Gigawatt neu installiert, 19 Gigawatt mehr als im Vorjahr. In der Spitze liefern sie so viel Strom wie rund 120 mittelgroße Kohlekraftwerksblöcke.
Mehr Leistung für weniger Geld. Eine internationale Forschergruppe prognostiziert im Wissenschaftsmagazin "Science", dass sich die installierte Solarleistung bis 2030 mindestens verzehnfachen wird. Die Autoren arbeiten für namhafte Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) oder das US-amerikanische National Renewable Energy Laboratory (NREL).
Schon heute ist die Sonne in manchen Regionen der Welt die günstigste Stromquelle. In Chile, Abu Dhabi und Dubai zum Beispiel werden demnächst Solarfelder gebaut, die Strom für weniger als drei Cent pro Kilowattstunde produzieren. Kohle- und Gaskraftwerke können da nicht mithalten, Atomreaktoren erst recht nicht.
"In Abu Dhabi liegen die Kosten bei unglaublichen 2,4 Cent pro Kilowattstunde. Das ist ein Betrag, der noch vor kurzem erst für 2025 oder 2030 erwartet wurde", sagt Eicke Weber, bis Ende 2016 Chef des Fraunhofer ISE und Co-Autor des "Science"-Beitrags.
Doch in Deutschland wird der Ausbau der Photovoltaik gedeckelt. „Wir können es uns nicht länger leisten, einen Großteil der möglichen Sonnenernte in Deutschland nicht einzuholen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. „Bei dem jetzt erreichten Preisniveau spricht alles für einen deutlich dynamischeren Ausbau der Solarenergie.“ Die derzeitige Begrenzung des jährlichen Photovoltaikzubaus auf lediglich 2,5 Gigawatt sowie die starke Begrenzung der Auktionsvolumina stamme aus einer Zeit, als Solarstrom noch teuer war. „Nach dem jetzigen Preisrutsch gibt es keinen Grund mehr, den Solarenergieausbau weiter zu deckeln!“, betont Körnig.
Er verweist auf Berechnungen des Fraunhofer ISE und des Fraunhofer IWES, wonach mittelfristig 300 Gigawatt Solarstromleistung in Deutschland notwendig werden. Mit dem jetzigen Ausbaukorridor sind aber gerade mal 60 Gigawatt erreichbar. Davon sind inzwischen etwa 42 Gigawatt installiert.
Die EEG-Umlage für Strom aus Windkraft und Sonne sinkt im nächsten Jahr minimal um 0,088 auf 6,792 Cent pro Kilowattstunde, wie die vier Netzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW mitteilten - ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Netzentgelte zum Ausbau der riesigen Stromtrassen sowie Begünstigungen für bestimmte Unternehmen schlagen so zu Buche, dass Verbraucher weiterhin auf keine spürbare Entlastung beim Strompreis hoffen können.
Bleibt zu hoffen, dass die künftige Bundesregierung die Zeichen der Zeit erkennt und eine vernunftorientierte Energie- und Klimapolitik umsetzt, und sich nicht von Kohlelobbyisten die Marschrichtung, wie in den letzten Jahren, einflüstern lässt.
Doch auch wenn die Energiepolitik nicht verbessert wird sind Solaranlagenbesitzer mit Eigenverbrauch auf der Gewinnerseite. Freiflächenanlagen können bereits für unter 6 Cent pro Kilowattstunde Strom liefern. Außerdem amortisieren sich PV-Anlagen in der Regel nach rund zehn Jahren. Kohlekraftwerke brauchen trotz Steuersubventionen mindestens 40 Jahre dafür.
Und wer seine eigene Solarstromproduktion auf dem Dach hat, muss nur 40% der EEG-Umlage zahlen und darüber hinaus gar keine Abgaben. Also lassen sich zu weniger als 50% des normalen Nerzstrompreises eigene Stromkosten erreichen.
Also: Lassen Sie die Politiker diskutieren was sie wollen – produzieren Sie selbst klimafreundlichen Solarstrom.